CT-gesteuerte Schmerztherapie der Wirbelsäule
Ein CT-gesteuertes Therapieverfahren (perineural/periartikulär) bei Ischias-/Wirbelsäulenbeschwerden
Einsatzbereich (Indikation): Wenn konservative Therapiemaßnahmen bei Patienten mit Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule, bedingt durch
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Bandscheibenvorwölbung (Protrusion),
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Bandscheibenvorfall ohne Lähmungserscheinungen,
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Verengungen des Wirbelkanals oder der Nervenkanäle
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oder bei Narbenbildung nach einer Bandscheiben-Operation
innerhalb von 4 bis 6 Wochen Dauer keine nennenswerte Besserung erzielen, kann häufig mit einer CT-gesteuerten Schmerztherapie der Wirbelsäule eine deutliche, teilweise auch dauerhafte Verringerung der Beschwerden erreicht werden.
Vorgehensweise bei der Behandlung: Als Medikament wird ein
wasserlösliches oder kristallines Kortisonpräparat oder ein kortisonanaloges
pflanzliches Präparat im Bereich der Lendenwirbelsäule zusammen mit einem
lokalen Schmerzmittel an die Nervenwurzel eingebracht. Die Position der
Interventionsnadel wird zuvor mittels CT millimetergenau
ausgemessen.
Durchschnittlich sind 3 bis 5 Behandlungen für eine stabile und
länger anhaltende Wirkung nötig.
Die Wirksamkeit beruht
auf der Beseitigung des entzündlichen Nervenwurzelödems und der entwässernden
Wirkung auf das Bandscheibengewebe sowie auch - nach neueren Erkenntnissen - auf
der Beeinflussung des sogenannten "Schmerzgedächtnisses" auf neuronaler
Ebene.
Vorteile für die Patienten: Die einzelnen
Behandlungsschritte werden am CT geplant und überwacht. Daher ist eine exakte
Positionierung der Interventionsnadel und eine Kontrolle der
Medikamentenausbreitung möglich. Ein weiterer Vorteil für die Patienten ist die
reduzierte Strahlenbelastung im Vergleich zum Einsatz der herkömmlichen
Röntgen-Durchleuchtung. Die mittel- bis langfristige Schmerzreduktion und
-freiheit ist beeindruckend; die Erfolgsaussichten liegen bei etwa 80 -
90%.
Ein weiteres, ebenfalls seit Längerem bewährtes Therapieverfahren,
das vor allem bei solchen Beschwerden angewandt wird, die durch
Verschleißerscheinungen der kleinen Wirbelgelenke oder durch Fehlhaltungen der
Wirbelsäule hervorgerufen werden, ist die CT-gesteuerte Facettenblockade. Sie
wird bei Bedarf auch in Kombination mit einer CT-gesteuerten Schmerztherapie
durchgeführt. Nähere Informationen zur CT-gesteuerten
Facettenblockade.
Quellen:
- Grönemeyer D. H. W.; Thiel H.-J.; Moser C. (2013): Tomographische periradikuläre Mikrotherapie, Berlin: ABW Wissenschaftsverlag
- Thiel H.-J. (1999): Praxis der CT-gesteuerten Intervention - ein Handbuch
für die ärztliche Weiterbildung und MTAR, Frankfurt am Main: Umschau
Zeitschriftenverlag, Breidenstein GmbH